Tony Andrady, amerikanischer Chemiker des Research Triangle Institute; https://www.otto.de/reblog/mikroplastik-die-winzige-gefahr-12346/
Kunststoffe sind sehr beständig und können die Meere über hunderte Jahre belasten. In der Nordsee wurden bereits 20 Partikel pro Kubikmeter gemessen, im arktischen Eis sogar eine Million Partikel pro Kubikkilometer (www.awi.de/im-fokus/muell-im-meer/mikroplastik.html).
In Deutschland gibt es aktuell noch keine gesetzliche Definition zum Thema „Mikroplastik“. Unter „Mikroplastik-Partikel“ verstehen wir feste Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 Millimeter, nicht wasserlöslich und nicht biologisch abbaubar sind. Bei unserer Auslobung „Ohne Mikroplastik“ gehen wir bei unseren Müller Qualitätsmarken in der Kosmetik einen Schritt weiter und beziehen zusätzlich synthetische Polymere, die quellbar (halb-fest) und löslich sind mit in unsere Definition ein. Synthetische Polymere dienen in kosmetischen Mitteln meist als Filmbildner, Füllstoffe, Bindemittel und Trübungsmittel.
- Polyethylen (PE)
- Polypropylen (PP)
- Polyethylen Terephthalat (PET)
- Nylon-12 (Nylon-12)
- Nylon-6 (Nylon-6)
- Polyurethane (PUR)
- Acrylates Copolymer (AC)
- Acrylates Crosspolymer (ACS)
- Polyacrylate (PA)
- Polymethyl Methacrylat (PMMA)
- Polystyren (PS)
- Polyquaternium (PQ)
- Polyethylenglycol (PEG) *
- Polypropylenglycol (PPG)*
Die Auslobung „Ohne Mikroplastik“ bezieht sich ausschließlich auf den Inhalt ohne die Produktverpackung und ohne Trägermaterialien (wie z. B. das Tuch bei „feuchten Tüchern“).
Unser Ziel ist es, mit unseren Herstellern zusammen an Lösungen zu arbeiten, um zukünftig immer mehr Produkte ohne synthetische Polymere (flüssig u. fest) anbieten zu können. Eine solche Umformulierung der Produkte erfordert jedoch eine gewisse Übergangsfrist, denn der Einsatz alternativer Stoffe muss erst auf Wirksamkeit, Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Produktstabilität getestet werden. Daher gibt es aktuell noch Ausnahmen. So sind manche Formulierungen und Konsistenzen derzeit ohne synthetische Polymere nicht möglich. Im Rahmen der aktuellen Situation müssen hier alternative Rohstoffe erst erforscht werden.
*biologisch schwer abbaubare Verbindungen sind erkennbar an Werten über 50 (z.B. PEG-120).
Mikroplastik gelangt durch zwei verschiedene Arten in die Umwelt, welche dadurch eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt. Wie die Mikropartikel entstehen ist sehr unterschiedlich. So wird bei festem Mikroplastik zwischen primären und sekundären Mikroplastik unterschieden.
Primäres Mikroplastik
Unter primärem Mikroplastik versteht man kleine Kunststoffpartikel oder –granulate, welche industriell hergestellt werden. Diese finden Anwendung in der Plastikproduktion oder sind Bestandteile von u.a. verschiedenen Kosmetikprodukten. Die Klärwerke können die kleinen Partikel nicht komplett aus dem Abwasser herausfiltern, weshalb diese ungehindert in die Umwelt und Gewässer gelangen. Einmal im Meer angekommen, können diese Kunststoffe nicht mehr entfernt werden. Kunststoffe sind extrem beständig und können die Meere hunderte Jahre belasten.
Sekundäres Mikroplastik
Sekundäre Mikroplastik sind kleine Plastikartikel, welche durch den Zerfall von großen Plastikteilen (z.B. Plastiktüten, -flaschen, Fischernetze, Reifenabrieb, synthetische Textilfasern, usw.) entstehen. Die Zerkleinerungen bilden sich unter anderem durch Verwitterung, Abrieb und durch die Reinigung von Kunstfasertextilien.
Definition „Synthetische Polymere“
Auch werden „Synthetische Polymere“ im Kontext von Mikroplastik thematisiert. Dies sind (gemäß Öko-Test 02/2017) industriell hergestellte Kunststoffe, die sich durch eine chemische Reaktion aus kleinen Bausteinen zu langen Ketten oder verzweigten Molekülen verbinden. Je nach Ausgangsstoff und Molekülgröße können sie in Wasser löslich oder unlöslich sein. Es gibt sie in fester und flüssiger Form. Die meisten synthetischen Polymere sind biologisch nur schwer abbaubar.
Synthetische Polymere dienen in kosmetischen Mitteln u.a. als Filmbildner für Sonnenschutz, als Verdicker, Stabilisator für Emulsionen, Conditioner in der Haarpflege, Haltgeber im Haar-Styling und für ein gutes Hautgefühl.
„Mittlerweile sind die meisten Kosmetik-Eigenmarkenprodukte von Müller ohne Mikroplastik.“
Zertifizierte Naturkosmetik kann generell eine Alternative sein. Denn die Produkte der zertifizierten Naturkosmetik enthalten kein Mikroplastik. Die Produkte der Müller-Qualitätsmarken TERRA NATURI und NATURÉ sind „Natrue“ zertifiziert und somit ohne Mikroplastik. Sie enthalten grundsätzlich nur natürliche Inhaltsstoffe, verzichten auf den Einsatz von Silikonen und andere Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis sowie synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe.