Musiktipps im Juni 2022

Unsere brandaktuellen CD Kritiken

Die Musik-Tipp4U für den Juni

Andreas Gabalier besingt im Juni seinen neuen Anfang. Und tatsächlich fühlt es sich ein wenig so an, als würde das uns alle betreffen. So langsam reiben wir uns das letzte Körnchen Winterschlaf aus den Augen und schauen ungläubig auf Konzertbühnen und Partys, die wir viel zu lange vermisst haben. Bei allen berechtigten Sorgen, die uns umtreiben, lässt die Sonne sich nicht mehr wirklich zurückdrängen. Und das gilt auch für unsere Herzen, bei denen sich Hansi Hinterseer („Weil Es Dich gibt“) und Die Toten Hosen („Alles aus Liebe“) ausnahmsweise mal erstaunlich einig sind. All das und noch mehr Gute-Laune-Musik haben wir in unseren Juni-Tipps für Sie zusammengepackt. Zusammen mit der Empfehlung, die Sonne nicht nur äußerlich zu tanken, sondern auch im Herzen zu tragen…

Hansi Hinterseer

Weil es Dich gibt

So klingt der Sommer. Und zwar nicht erst seit gestern, sondern bereits seit vielen, vielen Jahrzehnten. Die Rede ist von „Marina“, Marina, Marina!, mit dem Rocco Granata 1959 einen Nummer Eins-Hit hatte, der auch dem damals fünfjährigen Hansi Hinterseer die Ohrmuscheln verdreht haben wird. 63 Jahre später hat Hinterseer dem Evergreen selbst ein neues Gewand verpasst. Und ihn auf ein Album gepackt, das jetzt endlich wieder Sommer, Sonne, Leidenschaft und Romantik versprühen darf. „Weil es Dich gibt“, das verspricht schon im Titel mehr als nur einen Schuss Romantik und „Sommerglück“, das Hansi auf insgesamt 16 Liedern mit Nummern wie „Heute bin ich so glücklich“ und „Einfach schön“ jederzeit einlöst.

Hansi Hinterseer

Andreas Gabalier

Ein neuer Anfang
Andreas Gabalier

Jedem Neuanfang wohnt ein kleiner Zauber inne. So auch dem von Volks-Rock-n-Roller Andreas Gabalier, für den es unter dem Hashtag „Neuanfang“ ganz offenbar auch um die Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln geht. Nach 15 Jahren, in denen er es u.a. bis ins auf dem Albumcover abgebildete Münchner Olympiastadion gebracht hat, ist das ein mutiger Schritt. Aber eben auch einer, der ihn wieder näher zu seinen Fans bringt. Mit ehrlichen und kantigen Songs, einer unverstellten Haltung und dem richtigen Gespür dafür, wie die Seele des Rock and Roll auch im alpinen und volksmusikalischen Kontext des 21. Jahrhunderts zum Glühen gebracht wird. Pünktlich zum Sommeranfang schwingen wir also wieder fleißig unsere Hüften. Und dürfen darauf hoffen, vielleicht sogar eine der limitierten Festival-Editionen mit zahlreichen Bonus-Features zu ergattern.

Die Toten Hosen

Alles aus Liebe

Nur wenige Monate hatten Freunde und Bekannte den Deutschpunk-Musikern zugestanden, die sich Anfang 1982 zu Die Toten Hosen zusammengeschlossen hatten. Jetzt sind satte 40 Jahre daraus geworden. Und aus den krawalligen Punk-Rotzlöffeln um Campino wurden Koryphäen der deutschen Kulturlandschaft. Das gilt es zu feiern. Und zwar mit der üppig beladenen Werkschau „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“, die auf Vierfach-Vinyl (!!) und Doppel-CD über 40 Songs der Hosen aus allen Jahrzehnten versammelt. Darunter nicht nur die größten Hits wie „Hier kommt Alex“, „Tage wie diese“ oder „Eisgekühlter Bommerlunder“, sondern auch Remixe, Neuaufnahmen und satte sieben brandneue Songs. Sammler sollten sich übrigens sputen: Die Vierfach-Vinyl-Box kommt mit 24-seitigem Booklet und handsignierten Bandfoto daher, ist aber auf 15.000 Stück limitiert. Na dann: Prost!

Die Toten Hosen

Alive Merton

S.I.D.E.S.
Alice Merton

Es gibt immer eine andere Seite. Auch in herausfordernden Zeiten wie diesen. Unser internationaler Popexport und The-Voice-Coach Alice Merton („No Roots“) hat das in den vergangenen zwei Jahren am eigenen Leib erlebt und ihre Erkenntnisse und Gefühle mit „S.I.D.E.S.“ in pures Popgold gegossen. „Dieses Album erinnert mich daran, warum ich Musik so sehr liebe“, so die Sängerin. Uns auch. Mehr noch: Es zeigt, dass der Singlehit und das zugehörige Albumdebüt „Mint“ kein Einzelfall waren, sondern nur der erste Schritt auf einem Weg zu noch größerem Ruhm. Dafür hat sie nicht nur ihr Team gewechselt, sondern auch auf namhafte Unterstützung in Sachen Produktion und Mixing gesetzt. U. a. Matty Green (Dua Lipa) und Jens Schneider haben am Album der Wahl-Londonerin mitgewirkt und zusammen mit Alice dafür gesorgt, dass die musikalische Reise düsterer, elektronischer und eklektischer wird als je zuvor.

Foals

Life is Yours

Als Fohlen der britischen Musikszene kann man die Foals aus Oxford nun wirklich nicht mehr bezeichnen. Bereits mit ihrem Debüt „Antidotes“ und Anklängen an Math-Rock, Britpop und Techno gelang ihnen 2008 der Sprung in die britischen Album-Top-3, spätestens seit dem zweigeteilten „Everything Not Saved Will Be Lost“ ging es auch in Deutschland in die Nähe der Einstelligkeit. Album Nummer sieben, „Life Is Yours“, ist während der Pandemiepause nur noch im Dreierverbund entstanden, von einem Energieverlust allerdings ist nur wenig zu spüren. Im Gegenteil: Mit Hilfe von Produzenten wie Dan Carey (Tame Impala, Fontaines D.C.) oder John Hill (Florence & The Machine) loten sie durchaus auch negative Gefühle in schwer groovenden und fast poppigen Songs aus, die sie phasenweise zurück zu ihren Anfängen führen.

Foals

George Ezra

Gold Rush Kid
George Ezra

Vor acht Jahren war der britische Tausendsassa mit der unverwechselbaren Stimmgewalt erstmals „Wanted On Voyage“ und mit Hits wie „Budapest“ und „Blame It On Me“ schnell Everybodys Darling, dass es in Deutschland zweimal in die Album-Top-Ten und in seiner Heimat sogar ganz an die Chartspitze schaffte. Seit er vor vier Jahren bei Tamara Einkehr gehalten hat, scheint sich seine Laune sogar noch – und das trotz Pandemie-Pause – gebessert zu haben. Auf „Gold Rush Kid“ feiert er sich nicht nur als echtes Glückskind, mit „Anyone For You“ und vor allem „Green Green Grass“ präsentiert er sich derartig poppig und optimistisch, dass selbst notorische Pessimisten sich mit einem leisen Lächeln in den Mundwinkeln erwischen. George Ezra weiß ganz offenbar, wo er nach der nächsten Hit-Ader zu schürfen hat…

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