Musiktipps im April 2023
Unsere brandaktuellen CD-Kritiken Die Musik-Tipp4U für den April
Wenn die ersten Pflanzen sprießen und der Osterhase seine Nester im Garten verteilt, dann treiben auch die ersten musikalischen Jahres-Highlights ihre Blüten. Und künden von einem (Festival-) Sommer, der es in sich haben wird. Glücklich beispielsweise, wer gleich zweimal in Hamburg an den Metallica-Feierlichkeiten zum neuen Album teilnehmen darf. Aber auch Fans hiesiger Künstler dürfen sich auf einiges gefasst machen. Denn auch TheBossHoss reiten wieder. Und das mit so viel elektrischer Energie, dass auch noch ein wenig für eher Zartbesaitete Gemüter wie Wincent Weiss oder Maite Kelly abfallen dürfte. Eins ist jedenfalls schon mal klar: Der musikalische April, er macht, was er will. Und dürfte für jede musikalische Vorliebe das passende Deckelchen finden…
Wincent Weiss
Irgendwo ankommen
„Irgendwas“ hat wohl „Klick“ gemacht beim Deutschen Publikum, als Wincent Weiss sein Albumdebüt veröffentlichte. Getragen von einer früheren DSDS-Teilnahme, vor allem aber dem unbedingt hörenswerten Cover eines Elif-Songs, mauserte sich „Irgendwas gegen die Stille“ zur Nummer drei der deutschen Albumcharts – und der damals 24jährige Sänger zu Everybody‘s Darling. Vielleicht, weil er „Irgendwie anders“ (so auch der Titel seines zweiten Albums) war, vielleicht, weil irgendwann (genauer gesagt 2021) sein drittes Album dann die Pole-Position enterte: Der Selfmade-Popstar mauserte sich zum Hans-Dampf in allen Singer/Songwriter-Gassen, dessen viertes Album nun den irgendwie von Nena inspirierten Albumzyklus abschließt. Passenderweise mit „Irgendwo ankommen“, mit dem Wincent Weiss seine Selbstfindungsreise vorerst abgeschlossen zu haben scheint.
Wincent Weiss
Metallica
72 Season
Metallica
Unsere ersten 18 Lebensjahre stehen im Mittelpunkt des zwölften Großwerks der Metal-Legenden von Metallica. Zumindest laut James Hetfield, der die „72 Seasons“ durch 4 teilt und in dem Zusammenhang von einer Zeit spricht, in der wir uns irgendwann aus der „Gefangenschaft unserer Kindheit“ befreien. Aha. Musikalisch bedeutet das für Fans der achtfachen Grammy-Gewinner vor allem eines: Zwölf neue Songs, die gerne mal an der Überlänge kratzen und mit einer Gesamtspielzeit von rund 77 Minuten auch die Aufnahmefähigkeit der klassischen CD ziemlich ausreizen. Auch emotional und lautstärketechnisch geht es mit Songs wie „Screaming Suicide“, „You Must Burn!“ und „If Darkness Had A Son“ an die Grenzen. Die echte Fans demnächst auch live austesten dürfen. Im Mai bespielen Metallica zunächst Hamburg mit zwei unterschiedlichen Konzerten, bevor im nächsten Jahr München sich aufs Double Feature freuen darf.
Maite Kelly
Love, Maite... das Beste!
Rot wie die Liebe präsentiert sich Maite Kelly auf ihrem ersten Best-Of. Und schlägt damit den Bogen zum ersten Hit, den sie vor auch schon 30 Jahren für ihre Kelly Family geschrieben hat: „Roses of Red“. Längst hat sie sich von ihrem Clan emanzipiert. Als Solokünstlerin genauso wie als Kinderbuchautorin. Letztere spielt für „Love, Maite“ eine untergeordnete Rolle. Dafür darf sich die vor über 40 Jahren in Berlin geborene Sängerin im Schlagermetier austoben, das in den vergangenen Jahren so gut zu ihr war – und zwar nicht nur an der Seite von Roland Kaiser. 20 Titel umfasst die Standard-CD, darunter nicht nur drei brandneue Nummern, sondern auch zwei neue Versionen bekannter Hits. Und wer zur Deluxe-Fassung greift, erhält eine Bonus-CD mit neun weiteren Neuinterpretationen dazu. Besten Dank!
Maite Kelly
The Boss Hoss
Electric Horsemen
Boss Hoss
The BossHoss? Wahrscheinlich ohne die Pionierarbeit der Waterkant-Cowboys von Truck Stop kaum denkbar. Seit mittlerweile 50 (!!) Jahren machen sich die Trucker um Country in Deutschland verdient – ein Umstand, der sogar mit der Aufnahme in die US-amerikanische Country Hall of Fame belohnt wurde. Und längst nicht nur Cowboyhut- und Stiefelträgerinnen und -träger finden sich im Hitkosmos von Truck Stop wieder. Ob mit „Take it easy, altes Haus“ oder „Der wilde, wilde Westen“ – Truck Stop gehören längst auch zum deutschen Schlagerkosmos, dem sie als Gastmusiker für Stefan Raabs „Maschen-Draht-Zaun“ kurzzeitig sogar an die Spitze der Popcharts entflohen sind. Von der Urbesetzung ist zwar nicht mehr viel übrig, als Institution besteht man aber auch noch 50 Jahre nach der Gründung. Weshalb man das Jubiläum für einen üppig bemessenen Blick zurück nach vorn nutzt. Wir gratulieren!
VNV Nation
Electric Sun
Auch schon über 30 Jahre im Geschäft sind die britisch-irischen Darkwave-Electro-Popper von VNV Nation, die regelmäßig vor allem durch ihre mitreißenden Liveshows begeistern. Sound, Licht und Leidenschaft schlagen einem hier entgegen. Und das so erfolgreich, dass sich die letzten vier Alben der Band allesamt in den deutschen Album-TopTen wiederfanden. Dieses „Schicksal“ dürfte auch „Electric Sun“ ereilen, das die Band um Ronan Harris eben erst live präsentiert hat und von dem es heißt, dass uns eine „Symphonie aus Melodien, Beats und Soundscapes“ erwartet. Ein Level, von dem die Band verspricht, dass es eingefleischte VNV Nation-Hörer so noch nicht erlebt haben. Wir sind gespannt…
Peter Schilling
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