Unsere brandaktuellen DVD-KritikenUnsere DVD Tipp4U für den April
Wollen Sie auch wieder mal „Einfach mal was Schönes“ sehen? Mit jemandem Tanzen, der Ihre Leidenschaft für Whitney Houston teilt? Mit ihren Kindern in die Oper, ohne dass jene sich langweilen müssen? Oder gefühlt sämtliche Italo-Western aller Zeiten im musikalischen Schnelldurchlauf erleben? Dann haben wir im April das Richtige für ein paar geruhsame Osternachmittage im Kreis Ihrer Lieben. Denn unsere Tipp4U-Vorschläge des Monats sind nicht nur überwiegend musikalischer Natur, sondern auch – vom ein oder anderen Western-Ausschnitt rund um Ennio Morricone abgesehen – durchaus für die ganze Familie geeignet. Wir wünschen jedenfalls viel Spaß bei der filmischen Eiersuche. So bunt wie hier geht es nämlich nicht einmal in unseren Nestern zu.
I Wanna Dance With Somebody
Die Whitney Housten Story
Sie wollte doch nur mit jemandem tanzen. Und hat mit einem ewigen Liebesgeständnis nicht nur Kevin Costner weiche Knie beschert. Mit „I Wanna Dance With Somebody“ wurde die faszinierende Lebensgeschichte von Whitney Houston endlich auf Celluloid gebannt und kongenial mit Naomie Ackie („Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“) besetzt. Die spielt die legendäre Diva von ihrem Aufstieg in den 1980er Jahren bis hin zur schwierigen Ehe mit Kollege Bobby Brown und ihrem tragischen Ableben im Jahre 2012. Und gibt ihr so viel Seele, wie man es sich von so einer emotionalen Achterbahnfahrt erwarten darf. Das Ergebnis ist ein filmischer und musikalischer Leckerbissen, auf den es sich gebührend vorzubereiten gilt. Die größten Hits von Whitney Houston gibt es selbstverständlich auch bei Müller.
Einfach mal was Schönes
Starke Frauen
Karoline Herfurth ist mittlerweile so etwas wie der weibliche Til Schweiger. Mit mehr Schauspieltalent und weniger Hang zu eher flachen Humorgewässern. Anders als jener nimmt sie sich einer tief gespaltenen Frauenwelt zwischen Selbstzweifeln und Empowerment an. Nach „Wunderschön“ nun mit „Einfach mal was Schönes“, für den sie gleich auch noch in die Hauptrolle von Radiomoderatorin Karla schlüpft. Deren biologische Uhr beginnt vernehmlich zu ticken, was problematisch ist, wenn man einfach nicht den idealen Mann für seinen Kinderwunsch findet. Also beschließt sie, dass es allein gehen muss. Und trifft just in dem Moment auf den viel zu jungen Ole, der doch so gar nicht in ihren Lebensentwurf zu passen scheint. Immerhin: Familie (Herbert Knaup, Nora Tschirner) und Freundinnen (Jasmin Shakeri) stehen ihr – nicht immer nur hilfreich – zur Seite.
Hui-Buh und das Hexenschloss
Familien-Grusel
Wenn das mal nicht komplett ungewöhnlich ist: 16 Jahre (!!) hat man sich Zeit gelassen für die Fortsetzung der ersten Realverfilmung von „Hui-Buh – Das Schlossgespenst“. Und das ist in Zeiten von fünf Ostwind-Filmen, zahlreichen 2Bibi & Tina“- und „Fünf Freunde“-Abenteuern und mehreren magischen Tierschulen schon eine Seltenheit. Ein Flop war der Vorgänger von 2006 nämlich keinesfalls. Jetzt also die tricktechnisch entsprechend aufgemöbelte und ein gutes Stück gruseligere Fortsetzung, in der abermals Michael Bully Herbig das kettenrasselnde Jaulgespenst gibt, während Christoph Maria Herbst wieder als Julius an seiner Seite zu sehen ist. Zusammen mit u.a. Rick Kavanian und jeder Menge unheimlicher Hexenumtriebe, die dieser Fortsetzung auch ihren Namen gegeben haben. Das Ergebnis? Auf jeden Fall mehr Hui als Buh!
The Magic Flute
Das Vermächtnis der Zaubeflöte
Ehrlich gesagt durfte man ruhig ein wenig überrascht sein von dieser deutschen Prestige-Produktion. Anders als die Mehrzahl deutscher Kinder- und Jugendfilme wird hier nicht auf magische Tiere, meist unbegabte Nachwuchsdarsteller und reichweitenstarke Influencer gesetzt, sondern auf Wolfgang Amadeus Mozart, vielversprechende internationale Newcomer und Stars wie Ben Kingsley. Zwar versucht auch diese moderne Adaption der „Zauberflöte“ mit „Harry Potter“-Zauber zu punkten, aber das stört nicht weiter, sobald man sich in den Welten von Mozarts Oper verirrt hat. Hier werden neue Generationen an den Stoff herangeführt und sogar mit kompletten Arien beglückt, ergänzt um die Ungeheuer- und Freimaurer-Mythologie, die den Stoff auch heute noch zum spannenden Fantasy-Märchen werden lässt. Pädagogisch sehr wertvoll also, musikalisch einmalig und in einer gerechten Welt doppelt so erfolgreich wie Schulen mit magischen Tieren. Aber ach…
Ennio Morricone
Der Maestro
Ob Italo-Western, grausiger Giallo, Historien-Epos oder anregende Liebesgeschichte: Was der große Ennio Morricone mit seiner Filmmusik veredelt hat, landete meistens irgendwo unter den großen Klassikern der Filmgeschichte. Von „Spiel mir das Lied vom Tod“ über die „Dollar“-Filme bis hin zu „1900“, „Cinema Paradiso“ und sogar Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“. Kurz vor seinem Tod durfte Regisseur Guiseppe Tornatore den legendären Komponisten begleiten und für ein faszinierenden Filmporträt interviewen. „Ennio Morricone – Der Maestro“ wird so nicht nur zur persönlichen Biografie eines Menschen, sondern auch zu einem lebhaften Stück Filmgeschichte, deren Melodien sich uns für immer einbrennen. Übrigens: Neben einer üppig ausgestatteten Special Edition veröffentlicht Plaion Pictures parallel auch Tornatores „Die Legende vom Ozeanpianisten“ als Special-Edition – mit der Musik von – na klar – Ennio Morricone und einem rührenden Tim Roth in der Hauptrolle. Für alle, die „Titanic“ ein wenig mehr Substanz gewünscht hätten.
Sponsored by Universal, Leonine, Sony und Plaion Pictures
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