Pflanzenkraft in der Kosmetik
Wie steht es im Poesiealbum so schön: Rosen, Tulpen, Nelken – alle drei verwelken, nur die eine nicht und die heißt Vergissmeinnicht. Keine Angst, wir wollen hier jetzt keine Sammlung der schönsten Poesie-Sprüche eröffnen. Vielmehr geht es uns um die Blüten und Blumen selbst, die nicht nur hübsch aussehen, sondern wahre Alleskönner sind. In vielen der hübschen Pflanzen steckt also die wahre Power. Eine Kraft, die in Sachen Körperpflege viel zu lange Zeit in Vergessenheit geriet. Doch jetzt sind sie zurück! In allen Farben und Formen – als wertvolle Extrakte in Seren, Cremes und Co. So versüßen uns die hübschen Inhaltsstoffe direkt am Morgen den Start in den Tag und sorgen dafür, dass wir mit ihnen um die Wette strahlen können.
Extrakte aus Pflanzen und Blüten und deren positiven Eigenschaften auf Aussehen und allgemeines Wohlbefinden sind streng genommen keine neue Erfindung, sondern vielmehr eine Wiederentdeckung. Denn schon früher wusste man die heilenden und verschönernden Pflanzenstoffe zu schätzen. Die Rose wurde beispielsweise bereits vor mehr als 3.000 Jahren in Persien nicht nur ihrer Schönheit und ihres Duftes wegen, sondern vor allem wegen ihrer inneren Werte gezüchtet. Später wurde Rosenwasser bei Hautverletzungen empfohlen und im 12. Jahrhundert fand die berühmte Klosterschwester und Kräuterexpertin Hildegard von Bingen heraus, dass Kompressen getränkt in Rosenblütenwasser bei gereizten Augen helfen können. Heute lieben wir die Rose vor allem als Aroma in Parfums sowie als hautberuhigenden Inhaltsstoff in unserer täglichen Pflege. Aber die Rose ist natürlich nicht die einzige Blume, die uns und unsere Haut zum Leuchten bringt …
Calendula: Pflege für gereizte Haut
Bereits im Mittelalter erkannte Hildegard von Bingen die Heilwirkung der orangen-gelben Calendula-Blume, die hierzulande auch unter dem Namen Ringelblume bekannt ist. Sie mischte die Blüten damals zu einer Creme zusammen, die sie wegen ihrer wohltuenden und gleichzeitig pflegenden Eigenschaften vor allem zur Regeneration der Haut einsetzte. Denn Calendula und deren wertvoller Extrakt wirkt besonders beruhigend auf die Hautbarriere – und wird deshalb auch heute noch ähnlich wie damals zur Pflege vor allem sehr empfindlicher und trockener Haut eingesetzt. Calendula hilft effektiv gegen Entzündungen und soll sogar die Wundheilung fördern. Somit ist die heimische Ringelblume nicht nur hübsch im Garten anzusehen, sondern auch der perfekte Inhaltsstoff in Cremes und Lotions.
Kamille: Stark gegen Entzündungen
Eine entspannende und vor allem beruhigende Wirkung auf Haut, Schleimhäute sowie den gesamten Körper hat die Kamillenblüte. Die Kamille, lateinisch auch matricaria chamomilla genannt, wird seit Jahrhunderten deshalb auch in der Gesichts- und Körperpflege eingesetzt, um Entzündungen der Haut zu lindern. Man sagt der Kamille sogar nach, dass die in der Blüte enthaltenen ätherischen Öle sogar Krämpfe lösen können. Diese effektvollen Eigenschaften liegen vor allem an den enthaltenen Wirkstoffen der Kamillenblüte, die auf die Namen Bisabolol und Azulen hören. Beide wirken stark entzündungshemmend auf die Haut, was die echte Kamille zu einem wahren Multitalent in der Hautpflege macht.
Lavendel: Natürlich entspannt
Auch Lavendelblüten werden als Heilkraut traditionell gegen Stress, innere Unruhe sowie zur Entspannung von Körper und Geist eingesetzt. Der Lavendel kann als wohlriechende Blüte dabei auf eine lange Geschichte zurückblicken: Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeerraum, bis im 11. Jahrhundert Mönche den Lavendel auch nach Nordeuropa brachten. Seitdem ist die lilafarbene Pflanze auch als Duft- sowie Heilkraut nicht mehr aus der Kosmetik wegzudenken. Denn Lavendel ist nicht nur beruhigend, sondern wirkt auch antiseptisch und antibakteriell. So unterstützt das ätherische Öl aus der Pflanze in Cremes und Co. vor allem trockene und sensible Haut auf natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht zu kommen und sorgt für ein besonderes Pflegeerlebnis.
Olive: Feuchtigkeitsboost für die Haut
Die Olive ist ein echtes Superfood – und zwar nicht nur in der Küche, sondern auch in Sachen Hautpflege. In Kosmetikprodukten verarbeitet, spendet die Olive der Haut eine extra Portion Feuchtigkeit, hilft effektiv gegen Faltenbildung und unterstützt gleichzeitig die gesunde Zellfunktion, was wiederum zu einem ebenmäßigen und strahlenden Hautbild verhilft. Oliven-Kosmetik kann sogar vorzeitiger Hautalterung vorbeugen. Das liegt vor allem am hochdosierten Vitamin E aus der Olive, welches die Haut vor freien Radikalen bedingt durch Stress, diverse Umweltgifte wie Abgase oder Sonnenstrahlen schützt. Ein Grund mehr also, einmal öfter auf die Powerfrucht in Küche und Bad zu setzen. Ihre Haut wird es Ihnen danken.