Ob aus gesundheitlichen Gründen oder weil uns das Wohl von Tier und Umwelt am Herzen liegt: Es macht durchaus Sinn, des Öfteren statt auf Fleisch auf dessen pflanzliche Alternative(n) zurückzugreifen. Dass Fleischersatz nicht gleichzusetzen ist mit Genussverzicht, das haben all diejenigen schon erlebt, die mit einem der Alternativprodukte so richtig geschmackvoll überrascht worden sind. Kein Wunder: In Sachen Mundgefühl kommen viele pflanzliche Alternativen längst an echtes Fleisch heran. Und was den Geschmack betrifft, sind zahlreiche Rezepte ohnehin eher von unserer Würz- und Kochkunst abhängig als davon, wie das Ausgangsprodukt mal geschmeckt haben mag. Um es kurz zu machen: Unser Fleisch darf ab und an durchaus mal ein Gemüse sein. Die besten Möglichkeiten, wie sich Tofu, Linsen und Co. zum neuen Lieblingsgericht verarbeiten lassen, finden Sie bei uns.
Das weltbeste Chili sin Carne
Zunächst Knoblauch und Zwiebel schälen, fein hacken und in etwas Butter oder Pflanzenöl in einem großen Topf glasig anschwitzen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und klein würfeln. Kartoffeln in den Topf geben und so lange mitbraten, bis sie leicht Farbe und Röstaroma bekommen haben. Die Linsen kurz in einem Sieb abbrausen und zum Gemüse in den Topf geben. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und 20–25 Minuten leicht kochen lassen (die Kartoffeln sollen weich und die Linsen zerfallen sein). Dann den Mais, die Bohnen und die passierten Tomaten zugeben (die gewünschte Sämigkeit entscheidet über die Menge) und das Ganze nach Geschmack mit Salz (Vorsicht: Die Brühe ist von Haus aus bereits salzig!), Pfeffer, Chilipulver, Paprikapulver und Kreuzkümmel abschmecken und noch mal aufkochen lassen. Mit einem Klecks Pflanzencreme oder Joghurt, ein paar Tortillachips und etwas Brot serviert, wird aus dem ursprünglich fleischigen Cowboy-Eintopf ein gesundes und nahrhaftes Gemüse-Chili.
ZUTATEN (für 4 Personen)
- 2–3 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 2 mittelgroße Kartoffeln (festkochend)
- 200–250 g rote Linsen
- 1,25 l Gemüsebrühe
- 1 Dose Mais
- 1 Dose Kidney-Bohnen
- 500 ml passierte Tomaten
- nach Belieben Salz, Pfeffer, Chilipulver, edelsüßes Paprikapulver, Kreuzkümmel
- nach Belieben Pflanzencreme oder Joghurt, Tortillachips, Brot zum Anrichten
Die absolut fantastische Tofu-Bolognese
Nudeln nach Packungsangabe in Salzwasser bissfest kochen.Den Tofu abtropfen lassen, mit etwas Küchenpapier leicht ausdrücken und mit einer Gabel fein zerbröseln. Anschließend das Gemüse vorbereiten: Zwiebel, Knoblauch, Kartoffeln, Karotte und Sellerie schälen und fein würfeln, Tomaten waschen und grob würfeln. 3 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und den Tofu darin knusprig anbraten. Übriges Öl hinzufügen, das Gemüse – bis auf die Tomaten – zugeben und mitbraten. Tomatenmark hinzufügen und ca. 2 Minuten mitrösten. Mit Sojasauce ablöschen und anschließend unter ständigem Rühren portionsweise den Wein hinzugeben. Tomatenwürfel, Tomatenpassata und Gewürze hinzugeben und auf kleiner Stufe etwa 30 Minuten offen köcheln lassen. Vor dem Servieren Sauce nach Belieben noch einmal nachwürzen und vom „klassischen“ Bolognese-Geschmack überraschen lassen.
ZUTATEN (für 4 Personen)
- 500 g Spaghetti
- 200 g Tofu Natur
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 2–3 Knoblauchzehen
- 2 mittelgroße Kartoffeln (vorwiegend fest kochend)
- 1 große Karotte
- ¼ Sellerieknolle
- 2–3 Tomaten
- 4 EL Olivenöl
- 2 EL Tomatenmark
- 3 EL Sojasauce
- 200 ml Rotwein
- 700 g Tomatenpassata
- etwas Rosmarin, Salz, Pfeffer
Genial knuspriges Lupinenschnitzel
In einer großen Schüssel erst das Lupinenmehl mit dem Seitanmehl gut vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Anschließend restliche Gewürze einrühren und gut verteilen. 200 ml Wasser und Sojasauce hinzugeben und das Ganze mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten bzw. kneten. Anschließend den Teig in eine Schüssel geben, Schüssel abdecken und den Teig ca. 15 Minuten ruhen und quellen lassen. Teig anschließend in vier gleich große Stücke teilen und diese mit angefeuchteten Händen jeweils zu einem flachen Schnitzel formen. Paniermehl mit Pfeffer und Salz würzen, auf einem Teller verteilen und die Lupinenschnitzel darin wenden, bis sie komplett mit der Panade bedeckt sind. Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Schnitzel darin bei mittlerer Hitze in ca. 4–5 Minuten pro Seite goldbraun braten. Dazu passen ein Kartoffel-Gurken-Salat, ein grüner Salat sowie – wenn es an anderer Stelle ein wenig ungesünder sein darf – Pommes frites. Und natürlich ein Spritzer Zitronensaft und tomatiges Ketchup. Guten Appetit!
ZUTATEN (für 4 Personen)
- 0 g Fleisch
- 100 g Lupinenmehl
- 100 g Seitanmehl
- 3 EL Sojasauce
- 100 g Paniermehl
- 4–5 EL Rapsöl
- je 1 Prise Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss, Majoran, edelsüßes Paprikapulver